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(Quelle: Mannheimer Morgen 07.02.06)


Erdverbunden unterm Sternenhimmel
KONZERT: Die Popforscher mit humorvollen Liedperlen im Mannheimer Planetarium




Von Mike Seifert

"Ich weiß, dass die Stühle bequem sind, auch wenn es von hier oben aussieht, als ob Sie alle eingeschlafen wären." Sänger Peter Baltruschat lächelt ins Rund des Planetariums, wo sich das Publikum in den komfortablen Kippsesseln weit zurücklehnt, den Blick an die 13 Meter hohe Kuppeldecke geheftet, und das 360-Grad-Kino genießt, das die Lieder der Popforscher illustriert mit Sternenhimmel, wandernden Planeten, animierten Fischen, Gemälden, Cartoons oder der Mannheimer Skyline im Ringpanorama. Mit allen Sinnen lauscht man betörenden Klängen, und auch das Auge freut's.

Dass im Planetarium überhaupt Konzerte stattfinden, hat viele Gäste überrascht. Und eine solche Veranstaltung ist hier auch ein bisschen anders als sonstwo. Getränke dürfen nicht mit reingenommen werden, auch die Künstler haben zwar Schnittchen und Mineralwasser in ihrer Garderobe, aber kein Bier. Für Musiker ein ungewohnter Zustand. "Das ist halt ein anständiges Haus", witzeln sie nach dem Auftritt.

Für die Popforscher ist die Welt dennoch in Ordnung. Sie wäre es auch für alle anderen, "wenn solche Musik die Charts bevölkern würde", wie Rock-Lyriker Heinz Rudolf Kunze die Gruppe lobte, deren selbstbetiteltes Album von 2004 ihn "musikalisch aufhorchen" ließ.

Das Septett führt mustergültig vor, wie anspruchsvoller Pop klingen kann und wie sich erdverbundene Texte mit Esprit anhören. Der Mannheimer Poet und Bühnenautor Steffen Herbold hat sie augenzwinkernd verfasst und dabei Philosophisches über den grauen Alltag und menschliche Zweisamkeit in sanft dahinschwebende Zeilen gekleidet, die einem noch lange im Kopf umherflattern: "Du bist Luft für mich/Ich atme dich." Von Herbold stammen auch die Zwischentexte, die Baltruschat vorträgt, lakonische Prosagedichte, die schmunzeln und sinnieren lassen.

Unter der Federführung von "Musical Director" Michael Herzer entstanden Liedperlen, die sich halt leider nicht in den Charts wiederfinden. Die Popforscher machen ihrem Namen Ehre und erkunden kühn und keck die Klangmöglichkeiten jenseits des Mainstreams. Da kommentiert mal ein Honky-Tonk-Piano (Michael Quast) eine wilde Liebesnacht, verbreitet ein Akkordeon Country-Flair, greift Herzer zum Bogen und streicht auf dem Kontrabass orientalisch anmutende Harmonien, die an Led Zeppelins "Kashmir" gemahnen. Bluesiges und Jazziges ertönt, Latin und Reggae bieten knackige Rhythmik, in der Schlagzeuger Andreas Pilder und Percussionist Hans-Jürgen Götz furios korrespondieren. Christian Lassen an der swingenden Gitarre und Janett de Lara am (Background-)Gesang und Glockenspiel setzen eigene Akzente in einer detailverliebt arrangierten Musik, die von den Besuchern freudig beklatscht wird.