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(Quelle: Die Rheinpfalz, 18.05.05)


Kein Grund zur Beunruhigung
Konzert mit dem Liedermacher Stoppok und der Mannheimer Band Die Popforscher im Capitol

Von Gereon Hoffmann

Wer bei "Popforscher meet Stoppok " im Mannheimer Capitol auch gemeinsames Musizieren erwartete, wartete vergebens. Stattdessen gab es ein Doppelkonzert, bei dem erst die Popforscher und dann Stoppok auftraten. Die Popforscher aus Mannheim haben mit dem Konzert eine Serie gestartet, bei sie verschiedene Künstler zu Konzerten einladen wollen. Im Vorgespräch mit Stefan Stoppok schien es noch so, als würden die Künstler gemeinsam auf der Bühne stehen.

Sie haben Stil, die Popforscher, und sie sind im doppelten Sinne "merk-würdig": Ihre Songs wirken immer ein bisschen schräg. Sänger Peter Baltruschat teilt mit dem Publikum ganz unaufgeregt seinen Blick auf die Welt. Eine Welt, hinter deren Alltagsfassade sich seltsame und skurrile Dinge verstecken, die man manchmal, am morgen nach einer durchzechten Nacht oder am Abend nach einer langen Reise, plötzlich vor einem stehen. "In meinem Bad lebt ein Mann, der mir sehr, sehr ähnlich sieht", singt Baltruschat.

Man kann die Gedankengänge, denen die Popforscher nachspüren, ganz gut nachempfinden. Bis auf das gelegentlich eingesetzte Keyboard war der Auftritt im Capitol akustisch. Der Sound war transparent, die sparsamen, aber wirkungsvollen Arrangements betonen diese Wirkung. "Die Wirklichkeit, die Wirklichkeit beunruhigt mich sehr stark zur Zeit", tönen die Popforscher. Mit ihrem einmaligen Stil, ihrem Sinn für das Absurde und der ausgezeichneten Musik gibt es keinen Grund zur Beunruhigung, die Popforscher haben das Zeug zur Kultband.

Stefan Stoppok kam alleine auf die Bühne und schon hatte man das Gefühl, nicht in einem Konzert, sondern bei einem lockeren Treffen mit Kumpels zu sein, von denen einer eine Gitarre dabei hat. Stoppok redet gerne und viel, witzelt, klagt über Zugluft und den unbequemen Sitz auf der Bühne, dann greift er wieder zur Gitarre und spielt. Das aber macht sofort wieder Stimmung. Er kann viel mehr, als nur Akkorde schrammeln, er spielt Slide-Gitarre, schlägt rockige Harmonien oder zupft im Fingerstyle. Auf den perfekten Vortrag schien es ihm nicht anzukommen. Hier ein Versprecher, da ein Texthänger, das war aber kein Problem, sondern Anlass, wieder Geschichten zu erzählen und mit dem Publikum zu reden. Das kam im Capitol gut an, der eine oder andere im Publikum versuchte auch, verbalen Kontakt aufzunehmen, manchmal auch über 20 Reihen hinweg. Stoppoks Lieder sind oft bissige Kommentare zum Zeitgeist, wie etwa "Da bin ich Fan von", oder "Learning by Burning", einem grotesken Stück über die Gefahren der antiautoritären Erziehung.

Dazwischen gibt es immer wieder Lieder, deren schöne Melodien und sensiblen Texte Gänsehaut erzeugen. Meist kehrte Stoppok dann wieder zu etwas Lustigerem zurück. So ganz ernst nehmen kann er sich nämlich nicht und wenn er bekennt "Na schön, das hab ich überseh"n" und singt, wie er Schulter zuckend über dem Chaos steht, dann glaubt man das.